News vom Inselleben auf Virgin Cocoa – Maratua Atoll
Wie lebt es sich gerade auf einer kleinen Indonesieninsel vor der Küste Borneos, die wegen den weltweiten Reisebeschränkungen schon seit 12 Monaten für Touristen geschlossen ist?
Der Schweizer Inselmanager Kurt Gehrig hat uns einen kleinen Eindruck zum Inselalltag auf Virgin Cocoa im Maratua Atoll zu Coronazeiten gesendet. Er ist mittlerweile schon seit einem Jahr ununterbrochen in Indonesien, vermisst die Abwechselung und die neuen bzw. altbekannten Gesichter seiner Gäste:
«Wie war das schön, mit unseren Gästen beim Tauchen das Meer zu erkunden, die Tage zu verbringen, abends an der Bar bei einem Dekobier ein bisschen zu schnacken. Heute ist alles anders. Seit mehr als einem Jahr leben wir hier isoliert auf der Insel und träumen von der Zeit vor Corona. Insbesondere an sehr schönen Inseltagen vermisst man es umso mehr, Gäste im Resort zu haben, mit ihnen das erstklassige Essen zu genießen, zu reden, zusammen zu sitzen oder einfach nur zu sein. Vor unserer Haustüre liegen ein traumhaftes Hausriff und eine Unterwasserwelt die mit immer neuen Überraschungen ihresgleichen sucht. Normalerweise besuchen uns gerade deshalb Taucher aus der ganzen Welt und jetzt steht die Zeit fast still. Uns allen, d.h. meiner Partnerin Iris, mir und der Handvoll unserer indonesischen Angestellten (welche sich immer mit der Arbeit auf der Insel abwechseln) fällt es manchmal schwer, sich wieder für den nächsten Tag zu motivieren, denn man hat schon seit längerem kein konkretes Ziel im Auge. Wir wissen immer noch nicht genau, wann Reisen wieder gut möglich sein wird. Eine gute Seite hat die Pandemie aber dann doch, seit dem Corona-Modus bin ich schon um einige Kilos leichter geworden…
Für die einheimische Bevölkerung ist es eine schwere Zeit, da es natürlich kein Sozialsystem oder Unterstützung vom Staat wie in Deutschland oder der Schweiz gibt. Tourismus ist für sehr viele die Haupteinnahmequelle, die wegen Corona von einem Tag auf dem anderen weggebrochen ist. Gleichzeitig ist es wegen der Pandemie sehr schwierig, eine neue Arbeit zu finden. Viele Leute, die vorher im Tourismus gearbeitet haben, versuchen sich umzuorientieren und jede noch so kleinste Jobmöglichkeit zu nutzen, z.B. in einem Handyladen auf Provisionsbasis. Extra Divers unterstützt bereits seit einem Jahr weiterhin sein Personal auf Kurzarbeiter Basis, allerdings hängen so viele andere Jobs am Tourismus, dass es eine sehr schwierige Zeit ist.
Gleichzeitig zeichnet sich ein kleiner Silberstreif am Horizont ab, denn selbst im hintersten Winkel Indonesiens sind Impfteams unterwegs. Wer wollte, hat bereits den vollen Impfschutz mit zwei Dosen des chinesischen Vakzins bekommen. Da im Land der Aberglaube und der Glaube an die Naturmedizin sehr verbreitet ist, plant die indonesische Regierung ein Gesetz, welches nur geimpften Indonesiern erlaubt, im Tourismussektor zu arbeiten. Deshalb bin ich überzeugt, dass sich die meisten Leute nach und nach impfen lassen werden. Leider ist es für Ausländer immer noch sehr schwierig, sich impfen zu lassen, es funktioniert nur gegen Bezahlung und mit unglaublich viel Papierkram. Ich hoffe, dies wird noch geändert, meine europäischen Kollegen in Ägypten sind beispielsweise schon zusammen mit dem einheimischen Personal geimpft.
Die Zeit auf unserer Insel wird gerade für verschiedene Reparaturen genutzt. So ist eine unserer Kokospalmen beim letzten Sturm auf das Officedach gestürzt, welches wir gerade komplett erneuern.
Wir freuen uns auf jeden Fall riesig darauf, wenn es endlich wieder los geht und wir unseren Gästen einen wunderschönen Urlaub bescheren können. Es gibt leider noch keine offizielle Info von der indonesischen Regierung dazu. Geplant ist, das Bali und Lombok zuerst wieder öffnen und danach weitere Teile Indonesiens.
Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle auf sehr herzlich bei unseren Gästen für die vielen Nachfragen und guten Wünsche.
Ich werde oft gefragt, was man tun kann, um uns und unser Personal zu unterstützen.
Ganz einfach: bucht unser kleines Paradies und kommt uns besuchen, sobald die Grenzen wieder aufgehen. Wir freuen uns auf Euch!!!
